Strays United e.V.

Das Leben mit einem Tierschutzhund

Das kann Dich erwarten

Hunde aus unseren Sheltern in Rumänien kennen keine Wohnug und sind noch nicht stubenrein. Je älter der Hund, desto schneller lernt er, dass er sein Geschäft außerhalb der Wohnung erledigen muss. 

In den ersten Tagen nach der Ankunft, werden Du und Dein Hund aber keine weiten Spaziergänge machen können. Erfahrungsgemäß wird der Hund nach der Gassirunde „brav“ zu Hause sein Geschäft erledigen, weil er dort sicher fühlt. Wir empfehlen daher, dem Hund ein altes Handtuch mit einer Inkontinenzauflage anzubieten, welches von den Hunden meist sehr angenommen wird. Geh am Anfang kurze, immer die gleichen Wege, damit der Hund Sicherheit bekommt und somit sein Geschäft draußen erledigt. Das gilt auch für Hunde, die von einer Pflegestelle adoptiert wurden.

Auch an das Autofahren und an jegliche Haushaltsgeräte muss sich der Hund erst gewöhnen.  Bitte gehe langsam vor und überfordere den Hund nicht. Geduld, Zeit und Liebe sind jetzt gefragt. 

Wenn möglich besorge Dir einen Bauchgurt, womit Du die Leine zusätzlich sichern kannst. Wir sind alle nur Menschen. Der Hund erschrickt sich, wir stolpern, die Leine rutscht aus der Hand- so ist die Leine am eigenen Körper nochmal gesichert.

Ein Sicherheitsgeschirr mit doppelten Bauchgurt ist vertraglich vorgeschrieben. 

Wundere Dich nicht, wenn der Hund in den ersten Tagen nicht viel oder gar nichts frisst. Achte aber bitte auf genügend Flüssigkeit.

Shelterhunde sind meist Straßenhunde. Daher ist es wichtig, Mülleimer zu sichern und rechne mit dem Diebstahl von Lebensmitteln auf Arbeitsplatten und Tischen. Besondere Vorsicht ist bei zuckerhaltigen Lebensmitteln geboten, sie sind gefährlich für Hunde. 

Jeder Tierschutzhund hat seine eigene Geschichte mit positiven, meist aber auch vielen negativen Erfahrungen. Diese müssen erstmal verarbeitet werden. Auch die Reise von Rumänien nach Deutschland muss erst einmal verdaut werden. Manche Hunde sind vorsichtig bei Männern, manche mögen nicht überall gestreichelt werden und sind vielleicht auch sehr ängstlich. Gib dem Hund Zeit. 

Was passiert, wenn es mit dem Tier nicht klappt ???

Die Antwort darauf ist ganz klar:

Die Tiere müssen ein neues Zuhause finden und dürfen auf keinem Fall im Tierheim landen!

Die beste Lösung ist, wenn der Hund direkt vom Adoptanten in ein neues Zuhause umzieht. Dafür ist der Adoptant zur Mitarbeit verpflichtet. Sei es durch Flyer oder Anzeigen. Wir werden immer unterstützend tätig sein und unsererseits Anzeigen schalten.Damit ersparen wir den Tieren ein unnötiges, mehrfaches Umziehen.

Sollte es möglich sein, nehmen wir Hunde, sobald ein Platz frei geworden ist, auf eine unserer Pflegestellen. Das ist nicht leicht, das ist vor allem kurzfristig nicht möglich. Je nachdem, was der Grund für die Rückgabe ist, wirkt sich das auch auf die Suche nach einem geeigneten Platz aus und macht die Suche nicht leichter.

Wir sind daher darauf angewiesen, dass die Adoptanten sich wirklich alles überlegen, versuchen und getan haben, dass ein Zusammenleben mit dem adoptierten Tier funktioniert. Das sich die Adoptanten vorher intensiv mit dem Gedanken und den Konsequenzen beschäftigt haben, ein Tier aus dem Tierheim bzw. Tierschutz zu halten.

Man darf nicht zu früh aufgeben, auch wenn die Katze nach der vierten Woche noch unter dem Schrank lebt. Man muss die Kraft haben, den nicht leinenführigen Hund konsequent und eventuell auch mit fachlicher Hilfe zu erziehen.

Man muss sich hinterfragen, ob man dem Tier auch ausreichend Beschäftigung, Sicherheit und Auslauf bietet oder ob das Tier zu viel allein ist.

Die häufigsten Gründe für die Abgabe eines Tieres sind:

  • Unterforderung des Tieres
  • Überforderung des Adoptanten
  • Fehlerhafte und inkonsequente Erziehung
  • Fehleinschätzung des Verhaltens
  • Verhaltensfehler der Adoptanten

Viele Menschen sind der Meinung hundeerfahren zu sein, nur weil sie schon mal einen Hund gehalten haben und schließen leider fachliche Hilfe durch Hundetrainer/Hundeschule rigoros aus.

Auch der „richtige Hundetrainer“ muss erst gefunden werden. Manche Adoptanten brauchen 2 oder 3 Anläufe.

Leider gibt es keine allgemeingültigen Tipps, da jedes Tier einen anderen Charakter hat und unterschiedliche Gründe zu Verhaltensweisen führen können.

Daher können wir immer nur nahelegen:

Die Adoption eines Tieres darf nie eine leichtfertige, kurzfristige und unüberlegte Handlung sein! 

Und sollte eine Abgabe des Tieres in Betracht genommen werden, auch das ist nicht immer kurzfristig lösbar.

Im negativsten Fall kann eine Abgabe eine kostspielige Angelegenheit werden. Das Team wird sich bei dem Wunsch und der Notwenigkeit einer Abgabe bemühen, schnellstens eine Lösung zu finden.

Notfalls wird das Tier in einer Tierpension untergebracht !!!!

Die Pensionskosten für bis zu 8 Wochen müssen dann von den Adoptanten übernommen werden.

Selbstverständlich werden wir uns auch in dieser Zeit immer noch intensiv um eine schnelle Pflegestellen/Endstellen-Lösung bemühen.

Das Tier wird wieder in die Vermittlung aufgenommen, um eine neue Familie zu finden, damit eine langfristige Lösung schnell gefunden werden kann.

Auch wenn die Abgabe an den Eigenschaften des vermittelten Tieres liegen könnte oder an möglicherweise zuvor nicht bekannten Krankheiten:

Die gezahlte Schutzgebühr und auch evtl. Auslagen für Tierarzt oder andere Kosten werden den Adoptanten bei einer Abgabe des Tieres in keinem Fall zurückerstattet.

Die Eigentumsrechte hören mit der Abgabe des Tieres auf.